Praktik

Ihre Lieferketten kennen

Allgemeine Beschreibung

Die Beschaffung von (Roh-)Materialien kann erhebliche Umweltschäden verursachen. Eine Strategie für zirkuläres Bauen sollte sich auch auf die Auswirkungen der Lieferketten konzentrieren. So ist beispielsweise eine nachhaltige Forstwirtschaft eine Voraussetzung für das Bauen mit Holz. Außerdem können durch die Kenntnis der Lieferketten oder sogar durch deren Erstellung neue innovative Prozesse oder die Vermeidung von Abfällen möglich werden.

Beispiele

STROHUIS

Braunschweig, Germany

Für Stroh gibt es keine Normung und keine genauen Kennwerte, da das Material in verschiedenen Regionen unterschiedliche Eigenschaften hat. Aus diesem Grund wurde in Deutschland die Firma Baustroh GmbH gegründet. Das Unternehmen hat ein Netz von Landwirten in Deutschland aufgebaut, die Stroh als Baumaterial pressen können und bietet eine Zertifizierung an. Das Zertifizierungsverfahren für Strohballen als Dämmstoff ist sehr einfach. Wichtig sind nur die Dichte, die Abmessungen und der Trockenheitsgrad. Für das Strohuis lieferte ein Landwirt in Verden, Norddeutschland, nicht weit vom Projekt entfernt, das Stroh. Dieser Landwirt hat sich auf das Pressen von Stroh für Gebäude spezialisiert und ist auch der größte Lieferant der Baustroh GmbH. Sein Geschäftsmodell besteht darin, dass er ein Netzwerk von benachbarten Landwirten in seiner Region aufbaut und für diese das Stroh in einer Standardgröße und -dichte presst. So entsteht aus einem lokalen Netzwerk ein Baustoff, der in ganz Deutschland oder sogar in der EU verkauft werden kann.