Praktik

Erweiterung des Metabolismus

Allgemeine Beschreibung

Mit der Nutzung des Gebäudes werden metabolische Beziehungen zu seiner Umgebung geschaffen. Zum Beispiel durch die Einladung der Nutzer zu neuen öffentlichen Räumen, die Initiierung von Prozessen des Teilens und der gemeinsamen Nutzung oder die Bereitstellung von Räumen für die gemeinsame Mobilität. Zu solchen Aktivitäten können gehören: die Schaffung neuer Treffpunkte, die Aufbereitung von Grauwasser und dessen Verwendung für die Bewässerung, das Sammeln und Verarbeiten von Lebensmittelabfällen, Gartenarbeit und Kompostierung.

Beispiele

Ferme du Rail

Paris, France

Durch sein soziales Programm hat das Projekt eine Wirkung, die weit über die des Gebäudes selbst hinausgeht. Der Raum bietet einen Ort der Verbindung und des Lernens. In Workshops und bei Führungen werden die Praktiken der städtischen Landwirtschaft und die Bewässerungssysteme, die vor Ort entwickelt wurden, vermittelt. Die Ferme du Rail verwertet außerdem lokale Lebensmittelabfälle aus Haushalten und Unternehmen in der Umgebung zu Kompost für ihre landwirtschaftlichen Aktivitäten. Das Restaurant bietet Ausbildungs- und Arbeitsplätze an und lädte Besucher*innen ein, die von und in der Gemeinschaft hergestellten Produkte zu genießen.

Pavilion CIRCL

Amsterdam, Netherlands

Die geborgenen Materialien des Projekts konnten ohne weitere Bearbeitung direkt wiederverwendet werden, was Kosten, Aufwand und Energie sparte. Wenn es keine Möglichkeit der Wiederverwendung gab, wurden die Materialien gesammelt und je nach Bedarf verarbeitet, um ein brauchbares Baumaterial herzustellen. So konnte das Team auf wiederverwendete Feuerwehrschlauchrollen, Kabelkanäle und Pflastersteine zurückgreifen. Der im Erdgeschoss und im ersten Stock verlegte Hartholzboden stammt aus einem ehemaligen Kloster, die Fensterrahmen aus abgerissenen Häusern und einige aus einem aufgelösten Büro, die Dachterrasse stammt teilweise aus einer Villa und aus einer Müllsammelstelle, die Bar aus einem niederländischen Fußballverein und die Metallrahmen der Bänke im Innenhof aus Fahrrädern, die in Amsterdam aus den Grachten gefischt wurden. 16.000 Jeans wurden von den Büroangestellten gespendet, ebenso wie 2.500 kg ehemalige Firmenkleidung, ein Beispiel dafür, wie sehr die Bank in den Bau investiert hat. Die Textilien wurden zu Fasern recycelt und als Isolierung und akustische Wandplatten verwendet.